Meine Morgen-Latte: So tickt die Money-Nische wirklich

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Ich sitze hier, halb verschlafen, mit meiner ersten Latte des Tages in der Hand. Ich meine Latte Macchiato natürlich, bevor sich hier jemand falsche Bilder macht 😅.

Wobei … genau deswegen hab’ ich diesen Titel gewählt. Weil er dafür sorgt, dass du kurz hängen bleibst. Dass du denkst: „Was zur Hölle will er mir jetzt erzählen?“

Und genau so geht’s mir gerade mit dem Markt.

Ich scrolle morgens durch meine Mails, checke Social Media und jedes Mal dieser Gedanke: „Was zur Hölle wollen die mir jetzt schon wieder verkaufen?“

Es ist wie ein Dauerfeuer aus Werbeparolen, Clickbait und künstlicher Dringlichkeit.

Weißt du, ich bin jetzt seit 2017 offiziell im Online-Marketing unterwegs. Gewerbe, Buchhaltung, alles drum und dran. Und trotzdem fühl ich mich oft wie der letzte Dinosaurier, der noch versucht, hier irgendwie so etwas wie Moral im Game zu behalten. Während gefühlt alle anderen nur noch draufhauen: Hauptsache, die Provision stimmt. Hauptsache, die Kasse klingelt. Egal, ob das, was man da verkauft, überhaupt Sinn macht.

Seit 2017 und immer noch hier

Weißt du, ich mach den Kram hier nicht erst seit gestern. 2017 hab ich offiziell mein Gewerbe angemeldet. Nicht als Nebenbei-Hobby, sondern als Vollgas-Nummer mit allem, was dazugehört: Steuern, Buchhaltung, nervige Bürokratie, und ja, auch die Nächte, in denen ich mich gefragt habe: „War das jetzt genial oder total bescheuert?

Von Anfang an war mein Ziel klar: Ich wollte mit meinem Online-Business Geld verdienen, ohne Menschen zu verarschen. Ich wollte ehrlich bleiben auch wenn das hieß, dass ich nicht den Turbo-Wachstumskurs wie manch andere hinlege.

Und weißt du was? Es hat funktioniert.

Nicht immer leicht, nicht immer planbar, aber ich konnte mir meinen Lebensunterhalt sichern mit Dingen, hinter denen ich stehe. Und genau deshalb nervt mich dieser Markt heute so dermaßen. Weil es eben auch anders geht. Man muss nicht jeden Tag seine Seele gegen eine Provision tauschen.

Was mich am Markt nervt

Es ist wie eine Dauerwerbesendung, die nie endet. Jeden Tag ballert dich der Markt zu, nicht nur mit Angeboten, sondern mit einem Level an Aggressivität, das vor ein paar Jahren noch undenkbar war.

Und das Schlimmste ist, viele verkaufen Dinge, hinter denen sie selbst nicht mal stehen. Hauptsache, die Provision stimmt. Hauptsache, heute noch ein Abschluss, egal, ob der Kunde morgen merkt, dass er eigentlich nur Schrott bekommen hat.

Das ist keine Business-Strategie. Das ist Gier mit einem Logo drauf.

Ich sag immer: Man sollte nie etwas verkaufen oder empfehlen, das man nicht auch seinen engsten Bekannten verkaufen oder empfehlen würde.

Und ja, ich weiß, wir sind alle hier, um Geld zu verdienen. Aber es gibt einen Unterschied zwischen Geld verdienen und den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen. Ersteres ist ein Business. Zweiteres ist Spam, nur mit einem anderen Anstrich.

Manchmal hab ich das Gefühl, es gibt nur noch zwei Extreme: Entweder die Blender, die mit jedem Atemzug was verkaufen wollen. Oder die Zögerer, die sich gar nicht trauen, ihr Ding rauszubringen, weil sie denken, sie müssten genau so laut und penetrant sein wie die anderen.

Und irgendwo dazwischen versuche ich, meine eigene Spur zu fahren. Nicht, weil’s immer der einfachste Weg ist… Sondern, weil ich keinen Bock habe, mich irgendwann selbst im Spiegel nicht mehr anschauen zu können.

E-Mail-Marketing heute: vom nützlichen Tool zum Spam-Problem

Früher war E-Mail-Marketing wie dieser eine gute Freund, der sich einmal die Woche meldet. Man hat sich gefreut, wenn was im Postfach lag und meistens war’s was Sinnvolles. Heute ist es eher wie der Typ, der dir im Club achtmal auf die Schulter tippt, um dir jedes Mal denselben Flyer in die Hand zu drücken.

Seit ChatGPT gefühlt in jeder Hosentasche steckt, ist’s noch schlimmer geworden. Plötzlich ist jeder ein „Copywriter“.

Aber mal ehrlich: Nur weil dir KI ein paar Sätze ausspuckt, bist du noch lange kein Profi. Das Ergebnis ist dann oft so ein glattgebügelter Einheitsbrei, der zwar nett klingt, aber null Persönlichkeit hat.

Und ja, ich habe meine Newsletter-Frequenz neulich erhöht, aktuell bekommst du von mir (wenn ich’s schaffe) eine (nicht automatisierte) E-Mail pro Tag. Aber der Unterschied ist, dass ich sie selbst schreibe. ChatGPT hilft mir nur als Assistent, aber ich drücke nicht einfach einen Standard-Prompt rein und verschicke das ungeprüft. Jede Mail geht nochmal durch meinen Filter, bevor sie bei dir landet.

Ohne ChatGPT würde meine liebe Frau mir dafür wahrscheinlich eine glatte Sechs geben oder alles nochmal korrigieren. Sie ist Deutschlehrerin 😇.

Warum ich jetzt aber täglich sende? Ganz einfach, wegen der Sichtbarkeit.

Genau wie bei Social Media gilt auch im Newsletter-Marketing: Wenn du nicht im Blickfeld bist, bist du unsichtbar. Und in der Money-Nische bedeutet das: Du musst öfter in Kontakt bleiben als früher. Aber öfter muss nicht immer nerviger bedeuten. Es heißt relevanter.

Das Problem ist nur, viele verwechseln Frequenz mit Quantität.

Nach meiner aktuellen Analyse verschicken manche Marketer 6–8 E-Mails pro Tag und das nicht, weil sie jeden Tag so viele wertvolle Insights haben, sondern weil sie hoffen, dass irgendwann schon einer aus Versehen auf „Kaufen“ klickt.

Die Folge: Spam-Müdigkeit. Kein Wunder, dass 73 % der Empfänger befürchten, dass KI-Tools wie ChatGPT Spam-E-Mails erzeugen, die kaum noch von echten zu unterscheiden sind.

Was aber noch krasser ist: Forscher haben nach dem Start von ChatGPT einen 135 %igen Anstieg neuartiger Phishing-E-Mails festgestellt. Das zeigt, wie schnell ein gutes Werkzeug missbraucht werden kann.

Dabei ist E-Mail-Marketing (wenn man es richtig einsetzt) das beste Tool, das wir im Online-Marketing haben.

Newsletter sind persönlich. Du hast direkten Kontakt zu Menschen, die dich aktiv abonniert haben, weil sie wirklich hören wollen, was du zu sagen hast. Das ist nicht irgendein Algorithmus, der entscheidet, ob deine Botschaft ankommt, das ist direkter Draht. Und wenn du diesen Draht mit Respekt behandelst, kann daraus eine Kundenbindung entstehen, die dir kein Social-Media-Post der Welt liefert.

Für Sichtbarkeit sorgen, ohne zu spammen

Sichtbarkeit ist im Online-Marketing wie Sauerstoff, ohne geht gar nichts. Gerade in der Money-Nische, wo täglich neue Angebote aufploppen, musst du präsent bleiben, sonst bist du schneller vergessen als die letzte TikTok-Challenge.

Aber hier kommt der Knackpunkt. Mehr Sichtbarkeit heißt nicht, einfach mehr Lärm zu machen. Das ist der Fehler, den viele begehen. Statt relevanter zu werden, werden sie einfach nur lauter und wundern sich dann, warum ihre Öffnungsraten in den Keller rauschen.

Die Wahrheit ist: Sichtbarkeit funktioniert nur dann langfristig, wenn sie mit Relevanz und Beziehung kombiniert wird. Relationship Marketing schlägt Massenmailing.

Statistiken zeigen, dass die Chance, an bestehende Kunden und Kundinnen zu verkaufen, bei rund 70 % liegt, während sie bei neuen Kunden und Kundinnen nur etwa 20 % beträgt. Das heißt, deine beste Sichtbarkeit entsteht nicht durch das ständige Jagen neuer Leads, sondern durch das Pflegen der Kontakte, die du schon hast.

Das ist auch schlussendlich der einfache Grund, warum Newsletter-Marketing (richtig gemacht) so stark ist. Hier kannst du dich persönlich melden, echte Geschichten erzählen, und Tipps geben, die den Leuten wirklich helfen. Du wirst zu einer Stimme, auf die man sich freut, statt zu einer, die man sofort in den Spam-Ordner schiebt.

Mein Tipp: Denk bei jeder E-Mail und jedem Social-Post nicht nur daran, gesehen zu werden, sondern daran, in Erinnerung zu bleiben. Sichtbarkeit ist der erste Schritt. Vertrauen und Kundenbindung sind das, was dich auf lange Sicht unersetzbar macht.

Ethik und Beziehung statt Gier

Ich weiß, in der Money-Nische wird gern so getan, als wäre alles nur ein Zahlenspiel: mehr Leads, mehr Klicks, mehr Umsatz. Aber wenn du mal hinter die Kulissen schaust, merkst du schnell: Der wahre Hebel ist nicht Gier, sondern Beziehung.

Ethisches Marketing bedeutet für mich, ehrlich zu sein auch dann, wenn’s vielleicht mal einen Verkauf weniger bedeutet. Transparenz statt Gehirnwäsche. Klare Worte statt Verkaufs-Gedöns. Und ja, das heißt manchmal auch zu sagen: „Dieses Produkt ist nichts für dich.“ Das mag im Moment weh tun, zahlt sich aber langfristig aus.

Relationship Marketing schlägt jede aggressive Taktik.

Trotzdem verhalten sich viele so, als müssten sie jeden Tag einen komplett neuen Markt erobern und vergessen dabei die Menschen, die schon längst auf ihrer Seite sind.

Gutes Marketing ist wie eine Freundschaft: Du bist da, wenn man dich braucht, du hörst zu, du bist verlässlich. Du versprichst nicht das Blaue vom Himmel, um am Ende enttäuschte Gesichter zu hinterlassen. Und vor allem: Du behandelst deine Kunden so, wie du selbst behandelt werden willst.

Am Ende musst du dich fragen: Willst du der lauteste Spammer im DACH-Raum werden oder eine Marke, der man vertraut?

Ich kann dir ehrlich sagen, das eine bringt dir kurzfristig ein paar schnelle Verkäufe. Das andere baut dir ein Fundament, auf dem du in zehn Jahren immer noch stehst.

Fazit: Meine Morgen-Latte und dein nächster Schluck Realität

So. Das war mein kleiner Real-Talk bei der ersten Latte Macchiato des Tages.

Kein Hochglanz-Pitch, kein „Jetzt sofort kaufen“-Knopf einfach mal aussprechen, was mich seit Jahren begleitet: Du kannst in der Money-Nische erfolgreich sein, ohne deine Seele zu verkaufen. Du kannst Umsatz machen, ohne Leute über den Tisch zu ziehen. Und du kannst sichtbar bleiben, ohne ihnen auf den Wecker zu gehen.

Das Geheimnis ist nicht das neueste „100k in 30 Tagen“-System.

Das Geheimnis ist, zu verstehen, dass du es mit echten Menschen zu tun hast. Menschen, die sich freiwillig in deinen Newsletter eingetragen haben. Menschen, die dir ihr Vertrauen schenken und erwarten, dass du damit nicht umgehst wie mit einem Spam-Ordner.

Und ich denke, die Money-Nische wird nicht netter werden. Aber du kannst entscheiden, ob du Teil der Lärmmaschine bist oder ob du dir deine eigene Frequenz baust. Die, bei der deine Leute nicht genervt wegklicken, sondern sich denken: „Geil, die Mail/der Post ist von dir, da les ich jetzt rein.

Also, schnapp dir deine eigene Morgen-Latte und überleg dir, ob du wirklich nur Geld verdienen willst… oder ob du ein Business aufbauen willst, das du auch in zehn Jahren noch mit Stolz führen kannst.

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3 Antworten

  1. Ja Onay, Du sprichst mir aus der Seele.
    Ich werde täglich mit bis zu 60 Emails mehr oder weniger zugespämt. Meist Verkaufsmails. Verschiedene Absender verkaufen oft denselben Schrott. Und wenn dann die Deadline vom Verkauf kommt, dann kommen 20 Mails pro Stunde.
    Es kostet mich viel zuviel meiner kostbaren Zeit, die Spreu vom Weizen zu trennen.
    Also gehe ich hin, und melde mich von Emails ab. Das ist nicht so einfach, weil hinter manchen Kontakten steht ja vielleicht mehr, z.B. ein Verkauf, wo man vielleicht mal Support benötigt. Langsam werden es weniger Anbieter, aber nicht weniger Emails.
    Weil die anderen die Schlagzahl erhöht haben!
    Leute, ich bin so genervt. Demnächst wird es einen Rundumschlag geben!

    1. Danke dir für deinen Kommentar Steffen! Ich kann das absolut nachvollziehen, genau aus dem Grund segmentiere ich mittlerweile meine Kontakte. Freebie-Kunden (also die, die 0 € Produkte holen) bekommen die meisten Empfehlungen, und Premium-Kunden nur selten E-Mails, vielleicht einmal im Monat oder wenn es wirklich ein wichtiges Update gibt. Ich wünschte, mehr Menschen, die Newsletter schreiben, würden an ihre Leser denken, statt nur auf die Provisionen zu schielen, das würde allen das Postfach und die Nerven sparen.

  2. Hallo Onay ja mir geht es genau so wie du es in deiner Morgen-Latte beschrieben hast.
    Ich bin 78 Jahre alt, und war in den 1980iger Jahren ein erfolgreicher Versicherungsmakler. Seit 10 Jahren bin ich nun als Energiereferent tätig. Ich verkaufe im persönlichen Gespräch PV Anlagen und was man dazu brauchen kann, sowie Verbesserung von Strom- und Gasverträgen. Dabei habe ich den Energieversorger (Börsen gebundene Tarife) Herrn Opitz persönlich kennen und schätzen gelernt. Er hat nicht nur eine Windturbine für Hausdächer entwickelt, sondern jetzt eine Sachwert Investition – finanzieller Ertrag heute = Lebensqualität morgen – mit einem Aufforstungsprojekt . Dazu habe ich einen Flyer entwickelt (Lesezeit 1 Minute). Alles ohne KI. Auch mit Newslettern habe ich keine Erfahrung und keine Kontakte da ich nicht im Internet verkaufe, sondern nur von Mensch zu Mensch. Ich währe dir für deine Hilfe dankbar, wenn du unser Projekt mit bewerben könntest. Natürlich ist eine Werbeprämie pro Auftrag/Zeichnungsschein fällig. Den Flyer und den Verkaufs-Prospekt (48 MB) sende ich dir gern per Mail zu. Hier einfügen ging leider nicht. Ich hoffe auf eine positive Antwort und verbleibe mit freundlichen Grüßen

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